Balladen und Gedichte Songtexte und Volkslieder Wissen und Forschung Suche und Links
Autoren
Themen
Länder

Arndt, Ernst Moritz
Arnim, Achim von
Brentano, Clemens
Browning, Robert
Busch, Wilhelm
Bürger, Gottfried August
Chamisso, Adelbert von
Droste-Hülshoff, Annette von
Eichendorff, Joseph von
Ernst, Otto
Fontane, Theodor
Gerhardt, Paul
Goethe, Johann Wolfgang von
Grillparzer, Franz
Hagedorn, Friedrich von
Hebbel, Friedrich
Heine, Heinrich
Herder, Johann Gottfried von
Hofmannsthal, Hugo von
Housman, A.E.
Hölty, Ludwig Heinrich Christoph
Keats, John
Keller, Gottfried
Kraus, Karl
Liliencron, Detlev von
Meyer, Conrad Ferdinand
Münchhausen, Börries Frhr. von
Mörike, Eduard
Ringelnatz, Joachim
Schiller, Friedrich
Storm, Theodor
Uhland, Ludwig
Weckherlin, Georg Rodolf

Der 6. November 1632

Theodor Fontane

Schwedische Heide, Novembertag,
Der Nebel grau am Boden lag,
Hin über das Steinfeld von Dalarn
Holpert, stolpert ein Räderkarrn.

Ein Räderkarrn, beladen mit Korn;
Lorns Atterdag zieht an der Deichsel vorn,
Niels Rudbeck schiebt. Sie zwingen's nicht,
Das Gestrüpp wird dichter, Niels aber spricht:

»Busch-Ginster wächst hier über den Steg,
Wir gehn in die Irr', wir missen den Weg,
Wir haben links und rechts vertauscht, -
hörst du, wie der Dal-Elf rauscht?«

»Das ist nicht der Dal-Elf, der Dal-Elf ist weit,
Es rauscht nicht vor uns und nicht zur Seit',
Es lärmt in Lüften, es klingt wie Trab,
Wie Reiter wogt es auf und ab.

Es ist wie Schlacht, die herwärts dringt,
Wie Kirchenlied es dazwischen klingt,
Ich hör' in der Rosse wieherndem Trott:
Eine feste Burg ist unser Gott!«

Und kaum gesprochen, da Lärmen und Schrein,
In tiefen Geschwadern bricht es herein,
Es brausen und dröhnen Luft und Erd',
vorauf ein Reiter auf weißem Pferd.

Signale, Schüsse, Rossegestampf,
Der Nebel wird schwarz wie Pulverdampf,
Wie wilde Jagd, so fliegt es vorbei; -
Zitternd ducken sich die zwei.

Nun ist es vorüber ... da wieder mit Macht
Rückwärts wogt die Reiterschlacht,
Und wieder dröhnt und donnert die Erd',
Und wieder vorauf das weiße Pferd.

Wie ein Lichtstreif durch den Nebel es blitzt,
Kein Reiter mehr im Sattel sitzt,
Das fliehende Tier, es dampft und raucht,
Sein Weiß ist tief in Rot getaucht.

Der Sattel blutig, blutig die Mähn',
Ganz Schweden hat das Ross gesehn: -
Auf dem Felde von Lützen am selben Tag
Gustav Adolf in seinem Blute lag.

Schwedische Sage




Theodor Fontane

Biographie

Balladen und Gedichte
Alles still!
An meinem Fünfundsiebzigsten
Archibald Douglas
Ausgang
Barbara Allen
Das Glück
Das Trauerspiel von Afghanistan
Der 6. November 1632
Der alte Zieten
Der Schwester zu Silvester
Die Alten und die Jungen
Die Balinesenfrauen auf Lombok
Die Brücke am Tay
Die Frage bleibt
Die zwei Raben
Ein neues Buch, ein neues Jahr
Ein neues Buch, ein neues Jahr ...
Frühling
Glaube an die Welt
Goodwin-Sand
Gorm Grymme
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Im Garten
Immer enger...
In Hangen und Bangen
Jan Bart
John Maynard
Kaiser Friedrich III. letzte Fahrt.
Maria Duchatel
Maria und Bothwell
Mein Leben
Meine Gräber
Mittag
O trübe diese Tage nicht
Schlaf
Schloß Eger
Silvesternacht
So und nicht anders
Spätherbst
Summa Summarum!
Trost
Verse zum Advent
Wer schaffen will, muß fröhlich sein
Wo Bismarck liegen soll
Würd Es Mir Fehlen,Würd Ich`s Vermissen?
Überlass es der Zeit
Zuspruch
»Und alles ohne Liebe«
Impressum   Kontakt




Magento Freelancer aus Köln Balladen.de - Startseite