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Elegie

Ernst Moritz Arndt

Blätter wehen vom Baum, laut rauschet stürmender Regen
Auf die welken; sie fliehn mit ihm schwimmend hinab,
Mit ihm schwimmend zum Strom; fern trägt der starke zum Weltmeer,
Die im lustigen Grün säuselten Liebenden einst,
Die des Vögeleins Nest in stille Schatten geborgen,
Die des Vögeleins Lied weckten im spielenden Reiz.
Herbst, wie lehnst du dich ernst auf deine trauernde Urne!
Wie erweckest du neu, was in dem Busen schon schlief!
Scheint das fröhliche Leben nur grün im Spiegel des Todes?
Zeiget, was nichts ist nur, was so lieblich einst war?
Stirbt in dem Leben selbst des Lebens schönstes Gedächtnis?
Gehn aus Verwesung allein Götter und Manen empor?
Süße Liebe, du klingst mit den Schwanenflügeln des Lenzes
Jugendlich hell um das Ohr, lange des Klanges entwöhnt?
Süße Liebe, du schlingst noch unverwelkliche Rosen
Jugendlich frisch um die Stirn, welche die Trauer umhüllt?
Ach! die holde Gestalt, womit du einst mich umfangen,
Liegt verfallen als Staub unter den Modernden schon;
Blind wie lange das Aug', das mehr als Sterne des Himmels
Blickt' Entzücken und Ruh' einst in das stürmische Herz!
Und der Born des Gesangs, die Kehle, mit Erde gefüllet,
Die Philomelen gleich Frühling und Liebe besang!
Und die Lippen gebleicht wie lange, mit Küssen und Scherzen
Von den Grazien früh schon in der Wiege getränkt!
Ach! umsonst lauscht oft das Ohr, den Klang zu vernehmen;
Auch das göttliche Herz mußt' in das Dunkel hinab.
Komm Erinnerung denn mit aller lieblichen Wehmut!
Urne, reiner entblüht deinem Staube die Huld;
Göttlich steiget das Bild hell leuchtend über den Lethe
Auf, wenn den irdischen Staub führte die Welle hinweg.

Aber weinen will ich in jedem blühenden Lenze:
Als die Rose verdarb, starb mir das liebende Weib;
Aber weinen will ich in jedem welkenden Herbste,
Denn im Herbst erscheint, Tod, dein vielfaches Bild.
Blumen will ich dir weihn, dir weihn die Gabe der Locken,
Und, wenn Thränen auch euch weiß die elysische Welt,
Will ich das rieselnde Gras des stillen Hügels benetzen,
Wann der einsame Mond sieht nur mich und das Grab.
Ach! du warst so hold, hingst lieb und liebend am Leben,
Doch der Lucina Pfeil traf dich mit bitterem Schmerz.
Daß die Knospe würd', erstarb die duftige Blume,
Für das liebliche Weib ward mir ein liebliches Kind.
Heil, ihr Toten, mit euch! ihr stillen, friedlichen Manen!
Heil euch! liebend und süß lockt ihr das Leben zu euch.
Wie die brünstige Brust der Rose schwillet zur Sonne,
Schwillt die sterbliche Brust, selige Liebe zu dir:
So umspinnt ihr stilles Geheimnis die Spindel der Parzen:
Wo das Leben beginnt, suche den liebenden Tod.




Ernst Moritz Arndt

Biographie

Balladen und Gedichte
Abendlied
Abschied von der Welt
Abschiedslied
Als ich ein Kind war
Als Thiers die Welschen aufgerührt hatte
Alterswehmut
An die deutschen Fürsten
An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker
An die Nachtigall
An die Wehmut
An Lili
Aus Frankfurt weg!
Ballade
Bundeslied
Danklied
Das Feuerlied
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Das Grab
Das Lied vom Chasot
Das Lied vom Dörnberg
Das Lied vom Feldmarschall
Das Lied vom Gneisenau
Das Lied vom Rhein an Niklas Becker
Das Lied vom Schill
Das Lied vom Siegerich
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Das Los des Schönen
Dem Probst Pritzbuer zu Garz in Rügen
Der alte Baum und ich
Der Fels des Heils
Der Freudenklang
Der Gott, der Eisen wachsen ließ
Der grüne Wald
Der Stein im Rhein
Der tapfere König von Preußen
Des deutschen Knaben Robert Schwur
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Des Knaben Abendgebet
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Des Lilienmädchens Wiegenlied
Des Reisenden Abendlied
Des Zweiflers Unruh'
Deutscher Trost
Deutsches Kriegslied
Die Ausfahrt zur Heimholung des deutschen Kaisers
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Die Feier des 18. des Weinmonds 1814
Die Leipziger Schlacht
Die Nachtrheinfahrt
Die Rheinfahrt
Drei Trostlieder aus dem Sommer von 1819
Einladung zum Tanz
Elegie
Erinnerung an Psychidion
Ermannung
Ermunterung
Freude
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Frühling
Frühling im Alter
Frühlingslied
Frühlingslied an die Frömmler
Gebet an die Liebe
Gebet eines kleinen Knaben an den heiligen Christ
Gottes Gericht
Grablied
Gruß der Heimat
Hahnenkrei des deutschen Morgens
Harald Schönhaar
Heimweh nach Rügen
Herzenssaitenspiel
Ihr Könige, gebt acht!
Karl Vollertsen, des Schleswigers, Grab
Klage um Auerswald und Lichnowsky
Klage um drei junge Helden
Klage um klein Scherzelein
Klage um Wilibald
Klinglieder
Laß klingen!
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Lebenslied
Lebenstraum
Lerchengesang
Liebesnähe
Lied der Rache
Lieder aus dem Katechismus für den deutschen Wehrmann
Lob des Eisens
Lug ins Leben
Lust des freien Geistes
Marsch!
Mein Blumenkönig
Mein Lichtlein
Meine Grablegung
Mimerung unter deutschen Eichen
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Scharnhorst der Ehrenbote
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Was Goldringlein sagen soll
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