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Babylonische Sorgen

Heinrich Heine

Mich ruft der Tod - Ich wollt', o Süße,
Daß ich dich in einem Wald verließe,
In einem jener Tannenforsten,
Wo Wölfe heulen, Geier horsten
Und schrecklich grunzt die wilde Sau,
Des blonden Ebers Ehefrau.

Mich ruft der Tod - Es wär noch besser,
Müßt ich auf hohem Seegewässer
Verlassen dich, mein Weib, mein Kind,
Wenngleich der tolle Nordpolwind
Dort peitscht die Wellen, und aus den Tiefen
Die Ungetüme, die dort schliefen,
Haifisch' und Krokodile, kommen
Mit offnem Rachen emporgeschwommen -
Glaub mir, mein Kind, mein Weib, Mathilde,
Nicht so gefährlich ist das wilde,
Erzürnte Meer und der trotzige Wald
Als unser jetziger Aufenthalt!
Wie schrecklich auch der Wolf und der Geier,
Haifische und sonstige Meerungeheuer:
Viel grimmere, schlimmere Bestien enthält
Paris, die leuchtende Hauptstadt der Welt,
Das singende, springende, schöne Paris,
Die Hölle der Engel, der Teufel Paradies -
Daß ich dich hier verlassen soll,
Das macht mich verrückt, das macht mich toll!

Mit spöttischem Sumsen mein Bett umschwirrn
Die schwarzen Fliegen; auf Nas' und Stirn
Setzen sie sich - fatales Gelichter!
Etwelche haben wie Menschengesichter,
Auch Elefantenrüssel daran,
Wie Gott Ganesa in Hindostan. -
In meinem Hirne rumort es und knackt,
Ich glaube, da wird ein Koffer gepackt,
Und mein Verstand reist ab - o wehe! -
Noch früher, als ich selber gehe.




Heinrich Heine

Biographie

Balladen und Gedichte
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Altes Lied
An einen politischen Dichter
An meine Mutter
Anfangs wollt ich fast verzagen
Babylonische Sorgen
Belsazar
Das Fräulein stand am Meere
Der Asra
Der tugendhafte Hund
Deutschland
Deutschland. Ein Wintermärchen
Die Flucht
Die Grenadiere
Die Launen der Verliebten
Die Lehre
Die Lorelei
Die schlesischen Weber
Die schlesischen Weber
Die Tendenz
Die Wallfahrt nach Kevlaar
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Doktrin
Du bist wie eine Blume
Ein Jüngling liebt ein Mädchen
Erklärung
Frühlingsbotschaft
Ich halte ihr die Augen zu
Ich kann es nicht vergessen
In der Fremde
In mein gar zu dunkles Leben
Jammertal
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Lyrisches Intermezzo
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Weltlauf
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