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			| Arnim, Achim von |  
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			| Im HerbstAdelbert von Chamisso
 Niedrig schleicht blaß hin die entnervte Sonne,
 Herbstlich goldgelb färbt sich das Laub, es trauert
 Rings das Feld schon nackt und die Nebel ziehen
 Über die Stoppeln.
 
 Sieh, der Herbst schleicht her und der arge Winter
 Schleicht dem Herbst bald nach, es erstarrt das Leben;
 Ja, das Jahr wird alt, wie ich alt mich fühle
 Selber geworden!
 
 Gute, schreckhaft siehst du mich an, erschrick nicht;
 Sieh, das Haupthaar weiß, und des Auges Sehkraft
 Abgestumpft; warm schlägt in der Brust das Herz zwar,
 Aber es friert mich!
 
 Naht der Unhold, laß mich ins Auge ihm scharf sehn:
 Wahrlich, Furcht nicht flößt er mir ein, er komme,
 Nicht bewußtlos rafft er mich hin, ich will ihn
 Sehen und kennen.
 
 Laß den Wermutstrank mich, den letzten, schlürfen,
 Nicht ein Leichnam längst, ein vergeßner, schleichen,
 Wo ich markvoll einst in den Boden Spuren
 Habe getreten.
 
 Ach! ein Blutstrahl quillt aus dem lieben Herzen:
 Fasse Mut, bleib stark; es vernarbt die Wunde,
 Rein und liebwert hegst du mein Bild im Herzen
 Nimmer vergänglich.
 
 
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