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Volksballaden
Das hungernde Kind
Der unschuldige Tod des jungen Knaben
Der Wassermann
Die Kindesmörderin
Die zwölf ermordeten Frauen
Drei Mörderinnen
Es freit' ein wilder Wassermann
Es waren zwei Königskinder


Volksballaden

Der Begriff Volksballade wurde geprägt, um die erzählenden Gedichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit von der Kunstballade des 18. und 19. Jahrhunderts abzugrenzen. Die Blütezeit der Volksballade liegt im 15. und 16. Jahrhundert. Unter einer Volksballade versteht man ein episches, strophisches mit Endreimen versehenes Gedicht. Der Verfasser ist unbekannt. Die Volksballade wurde tatsächlich meist gesungen, als Strophenlied mit Refrain. Daher sind auch zu einige dieser Balladen die Melodien überliefert. Man spricht von Volksballaden, da diese Lieder in breiten Schichten des Volkes vorgetragen wurden. Volksballaden sind daher überwiegend mündlich überliefert. Einige Balladen durchlaufen daher mit der Zeit inhaltliche Veränderungen, so variiert z.B. der Name des Helden oder der Orte. Im Unterschied zum Heldenlied oder zum Minnegesang ist die Volksballade nicht auf eine kleine Oberschicht als Publikum beschränkt geblieben. Als Verfasser werden Spielleute angenommen. Volksballaden existieren in Gesamteuropa, in der Volksballadenforschung spricht man daher von "Gemeinschaftsmotiven", da viele Stoffe verfügbar sind, über Schicht- und Kultur- und Sprachgrenzen hinweg. Ausgegangen wird von sieben europäischen "Balladenlandschaften" (Erich Seemann): der skandinavischen, englischen, deutschen, romanischen, balkanischen, westslavischen und der großrussischen Balladenlandschaft. Als häufigste Strophenform hat sich der Vierzeiler durchgesetzt. Paarreime und Kreuzreime sind häufig. Die Syntax der Volksballade ist einfach (überwiegend Parallelismus), sie zeichnet sich zudem durch eine Vielzahl von Adjektiven aus. Beispiel für Volksballaden im deutschen Raum ist die Ballade von den zwei Königskindern "Et wasen twei Kunnigeskinner" oder die Ballade von "Lilofee". Nach der Blütezeit der Volksballade im 15./16. Jahrhundert nehmen diese Dichtungen ab. Es entstehen Räuber-, Schauer- und sentimentale Liebesballaden und schließlich die Moritaten des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beginnt in England die systematische Sammlung alter Volksballaden. In England gehört Thomas Percys Sammlung „Reliques of Ancient English Poetry, Old heroic Ballads“ (1765) zu den bedeutendsten Werken. In Deutschland wird Herder mit seinen „Volksliedern“ (1778/1779) bekannt.



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