Der Feuerteufel
Geschrieben von: Klaudia Diekmann
Der Feuerteufel
1. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind
durch Kälte und Regenguss geschwind?
Es ist das Söhnchen mit seinem Paps,
der hält im Arm ´ne Pulle Schnaps.
2. Mein Söhnchen, mein Söhnchen, bleib bitte stehn
willst du den Feuerteufel nicht sehn,
den Feuerteufel mit Hörnern und Schwanz?
Mein Vater, mein Vater, du spinnst ja wohl ganz!
3. Du lieber Alter, komm, geh mit mir,
gar schöne Schnäpse trink ich mit dir,
gar schöne Weinchen gibt es bei mir,
mein Mutter braut manch schönes Bier.
4. Mein Söhnchen, mein Söhnchen, und hörst du es nicht,
was der Feuerteufel mir leise verspricht?
Sei ruhig, mein Vater, sei bitte still,
komm immer nur weiter, tu nur, was ich will!
5. Du Kerl, willst du die Fässer nicht sehn?
Wenn ja, dann musst du jetzt mit mir gehn!
Der Vater, dreht sich sehnsuchtsvoll um,
das Gehen und Laufen ist ihm viel zu dumm.
6. Der Feuerteufel lockt ihn nun fort
an einen feurigen und heißen Ort.
Das arme Söhnchen bemerkt es wohl nicht,
der Feuerqualm versperrt ihm die Sicht.
7. Dem Sohn, dem wird es nun langsam bang,
der Weg ins Haus ist furchtbar lang,
und als er dann endlich im Hause steht,
sein Vater nun grad in die Hölle geht.
8. Mein Vater, mein Vater, wo bist du denn nun?
Meinst du, ich hab nichts andres zu tun?
Er dreht sich um und erstarrt vor Schreck!
Der Paps und der Feuerteufel sind weg!
Nachempfunden für das „Helmstorfer Feuerfest“
von Klaudia Diekmann
Goethe
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