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(Aphorismen) Zeit und Alter

Wilhelm Busch

Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.

Prosit Neujahr -
Ob gut, ob schlecht, wird später klar.
Doch bringt's nur Gesundheit und fröhlichen Mut
Und Geld genug, dann ist's schon gut.

Mich hatt's gefreut,
So neu zu sehn in eleganten
Schreibfederstrichen die Bekannten
Aus alter Zeit.

Na, Prosit! sagte Fritzchen Köhler.
Nach dem Examen ist mir wöhler.

Besten Gruß an die gesamten
Steuer= wie auch Zollbeamten.
Was sie dichten voll Gemüt,
Zeigt uns, daß ihr Weizen blüht.

Hochmütig ist der Pfaffen Zunft;
O Bismarck, bring sie zur Vernunft!
Schmoll nicht zu lange in Varzin,
Sonst möcht' wohl gar ihr Weizen blühn.
Nimm sie beim Ohr und sprich zuletzt:
Hier, meine Herrn, gilt das Gesetz.

Ach, Herr, mach alles wieder recht,
Dämpf die Pfaffen und Kriegersknecht.
Gib Frieden, dazu viel edlen Wein,
Auf daß wir allesamt lustig sein.

Max und Moritz, diese Knaben,
Sollen, hör' ich, Eltern haben.
Einen der und eine die,
Nämlich Scherz und Phantasie.

Wohl sind die Töne längst verklungen,
Die wir, die Alten, einst gesungen;
Doch stets melodisch klingt es fort,
Im Jugendchor, das deutsche Wort.

Ach, mitunter muß man lügen,
Und mitunter lügt man gern!

Stets trank er lieber Wein als Wasser
Und war auch nie ein Weiberhasser.

Raum ist in der kleinsten Hütte
Für ein einzig liebend Paar.
Nur für Karoline Schütte
Und für mich ist das nicht wahr.

Froh hupft der Floh.
Vermutlich bleibt es noch lange so.

Fortuna lächelt, doch sie mag
Nur ungern voll beglücken;
Schenkt sie uns einen Sommertag,
So schenkt sie uns auch Mücken.




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